Sächsische Zeitung, Sparwut auf die Spitze getrieben

Veröffentlicht in: Allgemein, Sächsische Zeitung
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Von Bernd Goldammer

Bild 13 - Duale SatireBischheim. Das Kabarett Duale Satire Deutschland setzte am Sonntag auf der Bühne der Kulturmühle den Rotstift an. Die Mannen von Duale Satire Deutschland aus Dresden zeigten in der Bischheimer Kulturmühle ihr Sparprogramm. Foto: Bernd Goldammer

Alle müssen sparen. Bei der astronotnischen Summe von 15 Billionen Euro Staatsschulden bleibt nichts weiter übrig. Wer allerdings so spart wie die Bundesregierung der bekommt die deutsche Satire auf den Hals. Zum Beispiel die Kabarettisten von „Duale Satire Deutschland“ aus Dresden. Am Sonntagabend war DSD in der Bischheimer Kulturmühle zu erleben. Treffsicher pointieren Ullrich Eißner und Arnd Stephan und Bernd Kulow in ihrem „Sparprogramm“, was der deutsche Alltag so bietet.

Zunächst schrumpften sie ihr Orchester. Übrig blieb ein E-Klavier und eine Gitarre. Dann machten sie sich in ihrer kabarettistischen Sparwut über die Gesellschaft her. Und wie die Bundesregierung sparen sie überall. Bei der Gesundheit, an der Bildung, bei den Renten, alles wird auf den Prüfstand gehoben. Auch bei den Reichen wird gespart, die Vermögenssteuer wird gestrichen. So geht das Rotstift-Programm in der Kulturmühle durch alle Lebensbereiche. Bei Kultur, Bildung und vor allem bei der Gesundheit lässt sich noch viel mehr kürzen.

Dabei schauen Kabarettisten auch mal in die Zukunft. Da könnte das neue Hüftgelenk auch im Baumarkt angeboten werden, die OP wäre im Selbsteinbau möglich und wenn die Umsatzgröße stimmt, dann gebe es noch ein paar Katheter dazu. DSD trieben es auf die Spitze. So manchem war gar nicht zum Lachen bei dieser Vorstellung. Am Ende des Programms gab es viel Beifall, aber auch nachdenkliche Gesichter. Fazit: Es stimmt was nicht im Lande. Doch was ist zu tun? Wenn dieser Gedanke auf kommt, dann hat politische Satire ihren Zweck erfüllt.

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